Die Sicherheitsdienste heute

Ein Sicherheitsdienst ist ein Unternehmen, das dafür bezahlt wird, Eigentum, Vermögen oder Menschen zu schützen. Wachleute sind in der Regel privat und offiziell eingesetztes Personal. Oft tragen Sicherheitskräfte Uniform und wollen Eigentum und Leben schützen, indem sie Streife gehen, Alarmsysteme überprüfen, auf Videobildschirme starren oder einfach nur rumstehen, was auch abschreckend wirken kann. Bei Anzeichen von Kriminalität, Feuer oder allgemeinen Störungen müssen Sicherheitsdienste die richtigen Entscheidungen treffen und dann handeln, indem sie beispielsweise Rettungsdiensten und Auftraggebern Bescheid geben. Manchmal agieren Sicherheitsdienste auch wie eine Privatpolizei und üben Selbstjustiz aus. Die Angestellten von privaten Sicherheits- und Militärunternehmen werden oft als „Söldner“ bezeichnet, auch wenn die heutigen Sicherheitsdienste ihre Mitarbeiter gerne „Sicherheitsberater“ oder „Militärberater“ nennen. Sich selbst bezeichnen diese Söldnerunternehmen als „privates Militärunternehmen“, „privater Sicherheitsanbieter“ oder „militärischer Dienstleister“. Das Anheuern von Söldnern ist eine gängige Praxis in der Geschichte des bewaffneten Konflikts. Die von Sicherheitsdiensten angebotenen Dienstleistungen und Beratungen ähneln in der Regel denen von staatlichen Militär- oder Polizeikräften, wenn auch meist in kleinerem Maßstab. Sicherheitsdienste trainieren oder unterstützen häufig offizielle Regierungsstreitkräfte, sie können aber auch von privaten Unternehmen eingesetzt werden, um Leibwächter für wichtige Mitarbeiter bereitzustellen oder um für den Schutz des Firmengeländes zu sorgen, vor allem in feindlichen Gebieten. Sicherheitsdienste mit offensivem Vorgehen können in einem Kriegsgebiet auch als ungesetzliche Kombattanten angesehen werden, vor allem in Bezugnahme auf die Genfer Konventionen. Westliche Sicherheitsdienste bestehen zu wesentlichen Teilen aus ehemaligem militärischem Personal. Der Boom der privaten Sicherheitsbranche in den 1990er Jahren kann auf die mehr als 6 Millionen Soldaten zurückgeführt werden, die in diesem Jahrzehnt entlassen wurden. Die militärische Verschlankung nach dem Kalten Krieg hat auch die Rekrutierungsmöglichkeiten der Sicherheitsdienste verbessert. In einigen Fällen wurden ganze Eliteeinheiten wie das südafrikanische „32-Bataljon“ oder die sowjetische „Alfa“ in private Militärunternehmen umstrukturiert. In jüngster Zeit ist weltweit eine immer stärker werdende Abwanderung von Mitgliedern vieler Spezialeinheiten zu diesen privaten Militärunternehmen festzustellen. Besonders stark betroffen von dieser Entwicklung ist der britische Special Air Service, die United States Special Operations Forces und die kanadische Joint Task Force 2. Die Motivation hierfür ist in den hohen Verdienstmöglichkeiten zu finden.